Osteopathie für Babys ist beliebt, warum eigentlich?
Osteopathie ist eine ganzheitliche Körpertherapie in der die Hände als sanftes Behandlungsmittel eingesetzt werden. Die Osteopathie ertastet Störungen der Beweglichkeit innerhalb des gesamten Körpersystems. Sie bedient sich der körpereigenen Selbstheilungskräfte und kann vor allen Dingen bei funktionellen Beschwerden eingesetzt werden.
Aus diesem Grund ist die Therapie gerade bei Babys optimal anwendbar. Damit Babys sich gut entwickeln, ist eine gute ganzheitliche Bewegungsfreiheit von großem Vorteil.
Die Osteopathie stützt sich auf der Vorstellung, dass alle Körperstrukturen in ständiger Bewegung sind. Bindegewebsartige Strukturen bilden die Verbindungen aller Strukturen und können im Idealfall ausgeübte Kräfte an andere Strukturen weiterleiten. Kommt es aber zu einer Einschränkung der Beweglichkeit einer Körperstruktur, werden die ausgeübten Kräfte nicht mehr ideal übertragen. Es kommt zu Gewebespannungen und funktionellen Beschwerden.
Ein Beispiel hierfür ist folgendes:
Ist die Nackenwirbelsäule bei einem Baby in der Beweglichkeit durch die Schwangerschaft (Position im Mutterleib) oder bedingt durch die Geburt eingeschränkt, kommt es zu Spannungen der Gewebestrukturen im Nacken und Schädelgebilde. Die Mobilität des Kopfes ist eingeschränkt. Das kann sich bei Babys am Bewegungsapparat durch einseitiges positionieren des Kopfes (Schiefhals), Schwierigkeiten beim Anlegen des Kindes beim Stillen, Bauchlageprobleme und Einschränkung der generellen Mobilität bemerkbar machen. Andere in Zusammenhang auftretende Beschwerden sind Saug- und Schluckstörungen, Koliken, Schlafprobleme oder häufiges Schreien. Einseitige Position bedeutet aber auch, dass die Schädelknochen positionell durch die Hirnmasse unter Spannung gesetzt werden. Dadurch, dass die Schädelknochen bei einem Baby noch nicht miteinander verwachsen sind, kann dies zu asymmetrischen funktionellen Kopfverformungen – lagerungsbedingter Plagiocephalus führen.
Da der Körper eine Einheit bildet und alle unterschiedlichen Funktionen des Körpers in gewisser Weise in Verbindung stehen, werden auch Verdauungs-, Schluck- und Schlafprobleme in der Regel durch eine osteopathische Behandlung verbessert.
Durch sanfte Drucktechniken kann der Osteopath gezielt die Kraft der Hände einsetzen. Dies führt dazu, dass Spannungen gelöst werden und die gewonnene Beweglichkeit der Strukturen durch eigene aktive Kraft des Babys, den ganzheitlichen Körper an Mobilität gewinnen lässt.
Die Osteopathie hat seine Grenzen
Osteopathie versteht sich als Ergänzung zur Schulmedizin und anderen Therapieformen. Als ganzheitliche Methode kennt sie ein breites Behandlungsspektrum, hat aber auch klare Grenzen. Die Osteopathie ist eine funktionell ausgerichtete Behandlungsmethode. Bei Erkrankungen sollte man daher immer erst den Arzt aufsuchen.
Sollte jedes Baby zum Osteopathen?
Vorbeugend kann jedes Baby zum Osteopathen. Auf Empfehlung, sollte jedes Baby innerhalb der ersten vier Wochen nach der Geburt osteopathisch untersucht werden. Je früher Funktionsstörungen oder Blockaden erkannt werden, desto leichter kann man sie korrigieren und so unter Umständen späteren Entwicklungsschwierigkeiten entgegenwirken.
Babys reagieren meist schnell auf die sanften Impulse der Osteopathie und benötigen von daher oft nur eine bis zwei Behandlungen.