Physikalische Anwendungen der Physiotherapie

Manuelle Therapie
Spezielle Handgriffe und Techniken mobilisieren Muskeln und Gelenke, fördern die Beweglichkeit des Patienten und lindern Schmerzen. Das Dehnen und Strecken der Muskeln stehen hierbei im Vordergrund.

Myo-fasziale Therapie
Die Muskeln (Myo) arbeiten wie Kraftwerke in unserem Körper. Faszien (faszial) sind Hüllen aus Bindegewebe, die alle Muskeln, Gelenke, Organe, Sehnen und sogar die Nerven umgeben. Seit sich Faszien im hochauflösenden Ultraschall beobachten lassen, konnte die Forschung erstaunliche Entdeckungen machen. So vermögen sich Faszien unabhängig von Muskeln zusammenzuziehen. Sie speichern Energie und organisieren die Kraftübertragung der Muskeln.
Wenn Schmerzen der Muskulatur und chronische Beschwerden unsere Handlungen einschränken spricht man auch von einem  „myo-faszialen Schmerzsyndrom“. Die muskuläre Leistungsfähigkeit wird stark beeinflusst. Traumata (seelische Verletzungen und Überbelastungen) sind oftmals die Ursachen.

Cranio-Sacrale Techniken

Zum Therapiesystem gehören das bewegliche Gefüge der Schädelknochen sowie das Kreuzbein, die über die Rückenmarksflüssigkeit und die Hirnhäute miteinander verbunden sind. Die ultrafeinen Bewegungen innerhalb des Schädels werden auf das Kreuzbein und umgekehrt vom Kreuzbein an den Schädel übertragen.
Die Technik besteht darin, die feinen Bewegungen der Hirnhäute zu spüren und den Eigenrhythmus des Körpers wiederherzustellen. Unregelmäßigkeiten der Bewegungen sind unverkennbare Hinweise auf Störungen im Körper. Therapeuten können mit dieser Technik die Beweglichkeit des Kreuzbeins, der Schädelknochen und anderer Strukturen, auf äußerst sanfte Weise unterstützen, um ihre natürliche Beweglichkeit wiederzuerlangen.

Kinesio-Tape

Nicht die Ruhigstellung von Verletzungen, sondern die rechtzeitige Mobilisierung von Gelenken und deren Binde- und Stützgewebe sind für den Heilungsverlauf von echtem Vorteil. Ein Kinesio-Tape ist eine Art hochelastisches Pflaster aus Stoff. Es dient bei Verletzungen oder Entzündungen von Muskeln, Bändern oder Gelenken als Stabilisierung, ohne die Beweglichkeit einzuschränken.

Elektrotherapie

Es gibt viele Elektrotherapie-Anwendungen, die jeweils ein anderes Ziel verfolgen: Hauptziel ist die Stärkung von Muskeln oder Unterstützung geschädigter Nerven.
Andere Einsatzgebiete der Elektrotherapie sind, akute oder chronische Schmerzen zu lindern als auch die lokale Durchblutung zu verbessern.

Ultraschalltherapie

Dort, wo Sehnen und Knochen aufeinandertreffen ist der Einsatz von Schallwellen bei akuten und chronischen Gelenkschmerzen angebracht. Knochen reflektieren diese Schallwellen stärker als das umliegende Gewebe, dabei entsteht Wärme.

Folgende Erkrankungen werden mit einer Ultraschalltherapie behandelt:

– Bänder-, Sehnen- und Schleimbeutelverletzungen
– chronisch entzündliche Erkrankungen
– Knochenwallbildung
– oberflächlich liegende Arthrosen
– rheumatische Erkrankungen
– verlangsamte Knochenheilung nach Knochenbrüchen
– Verschleiß oder Fehlbelastungen verursachen chronische Schmerzen der Sehnenansätze
– Weichteilverletzungen durch Unfälle
– Wirbelsäulensyndrom

Wärmetherapie

Patienten empfinden Wärmetherapie meist als sehr angenehm und belebend, wobei vor allen Dingen die Wärme für die Entspannung der Muskulatur sorgt und den körpereigenen Stoffwechsel anregt. In den erwärmten Geweben steigen der Sauerstofftransport sowie die Nährstoffaufnahme, die Abgabe von Abbauprodukten und die Immunabwehr an.